Die Studieninhalte
Geoökologie ist eine querschnittsorientierte Umweltnaturwissenschaft. Die Definition, die der Verband für Geoökologie in Deutschland e.V. (VGöD) geprägt hat, lautet:
Geoökologie ist eine an Umweltproblemen orientierte, interdisziplinäre Naturwissenschaft. Sie zielt auf das Verständnis der Funktions- und Wirkungsweise der Umwelt, insbesondere um Probleme im Zusammenhang mit der menschlichen Nutzung zu erkennen und zu lösen.
Im Jahr 2005 hat der VGöD unter dem Titel „Wir suchen die beste Erklärung, was Geoökologie ist“ einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die Gewinnerin war Larissa Donges von der Universität Potsdam. Sie schrieb: „Du guckst dir die Pflanzen um dich rum an und kannst sie bestimmen, weißt bescheid wie sie funktionieren. Du guckst in den Himmel und weißt über das Wetter und alles was damit zusammen hängt bescheid. Du guckst auf den Boden und kannst die Minerale und Gesteine bestimmen, weißt wo sie herkommen und wo sie hingehen. Du guckst dich um und weißt wie die Erde auf der du lebst, entstanden ist und wie sie sich verändert. Vor allem aber weißt du dieses Wissen zu kombinieren, Prognosen daraus zu erstellen, Szenarien zu modellieren und dir Gedanken zu machen, was für einen Einfluss unser menschliches Dasein auf die Umwelt hat... wenn du Geoökologie studiert hast.“
Hinter „Geoökologie“ verbirgt sich also weder ein anderes Wort für die Physische Geographie noch ist die Geoökologie eine Wissenschaft, die die unbelebten Teilbereiche der Ökologie untersucht. Zwei Filme führen in die Geoökologie ein:
Im Zentrum der Ausbildung steht die Vermittlung naturwissenschaftlichen Grundlagen- und Expertenwissens sowie dessen Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis. Der Studiengang Geoökologie wurde erstmalig im Jahre 1978 an der Universität Bayreuth angeboten. Mittlerweile existiert das Fach an sechs Universitäten im Bundesgebiet, an der TU Braunschweig wurde es 2015 in Umweltnaturwissenschaften umbenannt, vom Inhalt aber gleich belassen. Deshalb wird es hier weiterhin aufgeführt.
Universitätsstandorte Geoökologie in Deutschland
Hochschule | eingerichtet im Jahr | Bachelor-Studienplätze pro Jahr |
---|---|---|
Universität Bayreuth | 1978 | 60 |
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) | 1986 | 50 |
TU Braunschweig | 1989 | 50 |
Universität Potsdam | 1992 | 85 |
TU Bergakademie Freiberg | 1996 | 50 |
Universität Tübingen | 2000 | 20 |
In der Regel gibt es keine Zulassungsbeschränkungen für den Studiengang Geoökologie. An manchen Universitäten gibt es jedoch eigene Eignungsfeststellungsverfahren, bei dem neben der Allgemeinen Hochschulreife weitere Leistungsnachweise (z.B. Motivationsschreiben, Tests, Auswahlgespräche) relevant sind.
Vorpraktika sind nicht erforderlich. Die Studienplätze werden von den einzelnen Universitäten selbst vergeben, so dass die Bewerbungsunterlagen jeweils einzeln angefordert werden müssen. Geoökologie als Bachelor kann nur zum Wintersemester begonnen werden, der Masterstudiengang meist zu jedem Semester. Bewerbungsschluss ist im Allgemeinen der 15.07. eines jeden Jahres.
Anlaufstellen für Bewerbungen
- Universität Bayreuth, Zentrale Universitätsverwaltung, Studentenkanzlei, 95440 Bayreuth (Infos zum Studiengang und zur Bewerbung: Bachelor, Master)
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Studienbüro, 76128 Karlsruhe (Anmeldung: Bachelor, Master)
- TU Braunschweig, Immatrikulationsamt, 38106 Braunschweig (Online-Bewerbung: Bachelor, Master)
- Universität Potsdam, Dezernat für Studienangelegenheiten, Studierendensekretariate, Am Neuen Palais 10, Haus 8, 14469 Potsdam (Infos zum Studiengang: Bachelor, Master)
- TU Bergakademie Freiberg, Dezernat Studium, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit, Zulassungsbüro, Akademiestraße 6, 09599 Freiberg / Sachsen (Infos zum Studiengang und zur Bewerbung: Bachelor, Master)
- Universität Tübingen, Zentrale Verwaltung, Dezernat Studentische Angelegenheiten und Recht, Studentensekretariat, Wilhelmstraße 11, 72074 Tübingen (Infos zum Bewerbungsverfahren:
Bachelor, Master)
Das Bachelorstudium ist auf eine Regelstudienzeit von sechs Semestern angelegt, wobei mindestens 180 ECTS-Punkte nachzuweisen sind (Leistungspunktesystem). An das Bachelorstudium kann sich das Masterstudium von vier Semestern anschließen. Der Masterabschluss stellt einen weiteren berufsqualifizierenden Abschluss dar. Er verleiht dieselben Berechtigungen wie Diplom- oder Magisterabschlüsse an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen. Die Studienstandorte haben so genannte konsekutive Masterstudiengänge für die Geoökologie konzipiert, die inhaltlich auf den Bachelorstudiengang aufbauen und diesen fachlich fortführen oder vertiefen. Im Anschluss an das Studium ist an allen Hochschulstandorten eine Promotion möglich.