Geoökologie-Tagung in Freiberg 2021

Die Jahrestagung 2021 des VGöD hat in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Bergakademie Freiberg unter dem Thema

Geoökologie: Erreichen wir Impact bei Lösungen der Umweltkrisen?

stattgefunden. Zwei runde Jubiläen gab es dabei zu feiern: 35 Jahre VGöD und 25 Jahre Geoökologie in Freiberg! Am Samstag haben wir in drei parallelen Workshops entlang von drei verschiedenen Aspekten der geoökologischen Praxis die Frage nach Impact der Geoökolog:innen ergründet. Die Workshops haben sowohl Studierende als auch langjährigen Alumni Anregungen gegeben, wie wir angesichts der großen Herausforderungen und vielfältigen Abhängigkeiten aktiv dazu beitragen „die Welt zu verbessern“. Jeder Workshop ist jeweils von einem Zweierteam (Praxis + Wissenschaft) geleitet worden.

Eingeladen waren nicht nur alle Mitglieder des VGöD, sondern auch Studierende und Absolventen der Geoökologie von allen Studienstandorten und sonstige an Umweltthemen interessierte Personen. 

 

Samstag, 20. November 2021
virtuell

Zeit  Beschreibung der Workshops, des Tagungsprogramms und der JHV
10.30 Grußwort, Vorstellung Standort Freiberg, 25 Jahre Geoökologie in Freiberg. Ein Rückblick
  — Vorstellung der Workshopräume —
11.00 Workshop 1: Impact als Geoökolog:in in der beruflichen Praxis. Egal ob angestellt in Industrie oder öffentlichem Dienst, selbstständig oder in der aktiven Forschung – Geoökolog:innen wollen in ihrem beruflichen Alltag positive Wirkung entfalten. Welche unterschiedlichen Freiheitsgrade und Zwänge bestehen im Berufsleben? Wie schaffen wir es, jeweils zu Lösungen beizutragen? In diesem Worshop werden konkrete Erfahrungen geteilt, Erwartungen diskutiert und Anregungen gegeben um in den jeweiligen Arbeitsbereichen „die Welt zu verbessern“.
11.00 Workshop 2: Klimakrise – Vom knappen Wasser überflutet? Je nachdem, auf welchen Ort der Erde und in welche Klimazone wir schauen, erkennen wir andere Herausforderungen, die vor allem durch Klimawandel ausgelöst werden. Allen Regionen gemeinsam ist die wachsende Wahrscheinlichkeit von Extremwitterung und -ereignissen, egal ob Überflutungen oder Trockenzeiten. Wie gehen wir damit konstruktiv um? Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben Geoökolog:innen bei der Entwicklung möglicher Anpassungsoptionen, die gleichzeitig Ursachen im Blick behalten und soziale Dimensionen mitdenken? Wie schaffen wir es aus der Komplexität konkrete Vorschläge für Maßnahmen zu destillieren? In diesem Workshop werden Beispiele diskutiert, wo und wie dies gelingen kann. Anhand des abiotischen Schwerpunktes werden Anregungen entwickelt, wie wir in komplexen Zusammenhängen gezielt navigieren.
11.00 Workshop 3: Biodiversität - fehlt uns nur Wertschätzung zum Schutz? Die enorme Bedeutung der Biodiversität für resiliente Ökosysteme steht im Gegensatz zu deren gesamtgesellschaftlicher Wahrnehmung. Wie können Geoökolog:innen zu Verständnis und Wertschätzung von Biodiversität beitragen? Wie können wir mit modernen Ökosystemkonzepten erfolgreiche Umweltschutzstrategien erarbeiten, die Biodiversität und Ökosystemfunktionen erhalten und entwickeln helfen? In diesem Workshop starten wir mit einem biotischen Schwerpunkt um ebenfalls zu diskutieren, welchen Gestaltungsspielraum und welche wichtigen Kompetenzen Geoökolog:innen haben. Wir werden Anregungen entwickeln, wie sich Geoökologie Erkenntnisse aus der Biodiversitätsforschung stärker zunutze machen kann ohne sich tiefer in Komplexität zu verstricken.
12.30 Mittagspause als Netzwerkcafé (die Zoom Räume sind offen geblieben)
14.00 Fortsetzung Workshop 1: Impact als Geoökolog:in in der beruflichen Praxis.
14.00 Fortsetzung Workshop 2: Klimakrise – Vom knappen Wasser überflutet?
14.00 Fortsetzung Workshop 3: Biodiversität - fehlt uns nur Wertschätzung zum Schutz?
15.30 Pause
16.00

Vortrag von Prof. Anke Hildebrandt: Interaktion zwischen Ökosystemstruktur und Wasserflüssen

Wasserverfügbarkeit beeinflusst die Morphologie von Pflanzen und die Ökosystemstruktur, insbesondere in wasserlimitierten Gebieten. Im Gegenzug prägen die Pflanzen- und Ökosystemstruktur auch die Fließpfade von Wasser und räumliche Muster der Bodenfeuchte. Dies geschieht vor allem über deren Einfluss auf die Verdunstung aber auch durch die Aufteilung des Niederschlags in schnelle und langsame Abflusskomponenten. Solche Mechanismen können unter fast allen Klimabedingungen von Bedeutung sein, insbesondere wenn die Vegetation gleichzeitig die Bodenbedingungen verändert. In diesem Vortrag wird anhand von Beispielen diskutiert, wie sich die Pflanzen- und Ökosystemstruktur auf den Wasserfluss und seine räumliche Verteilung auswirkt, und zwar sowohl beim Prozess der Transpiration (Aufwärtsfluss) als auch bei der Versickerung von Niederschlagswasser, das in Pflanzenkronen umverteilt wird (Abwärtsfluss). Er zeigt, dass Pflanzen sowohl zur Erzeugung als auch Zerstörung von räumlicher Heterogenität im hydrologischen System beitragen. Das Verständnis der auslösenden Prozesse ermöglicht dabei einen effizienten Umgang mit dieser natürlichen Varianz bei der Interpretation von Beobachtungen und in der Vorhersage.

  — danach Verabschiedung der Teilnehmenden —
17.30 Mitgliederversammlung des VGöD

Tagungsbeiträge

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